Leinen
Leinen ist die Faser aus der Lein- oder Flachspflanze. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird Leinen durch Baumwolle und Kunstfaser zurückgedrängt. Es gewinnt heute aber auch in der Mode als ökologische Naturfaser wieder massiv an Bedeutung.
Es ist bekannt, dass unter anderem in Ägypten, Mesopotamien und Phönizien bereits vor 6000 bis 7000 Jahren Leinen systematisch verarbeitet wurde. Möglicherweise existierte die Leinenverarbeitung schon vor 10 000 Jahren.
Leinen nimmt bis zu 35% Luftfeuchtigkeit auf und tauscht diese Feuchtigkeit auch schnell mit der Umgebungsluft aus, wirkt somit kühlend, ist dennoch trocken wärmend. Deswegen wird das Gewebe gern für Sommerbekleidung eingesetzt. Die Wasserhaltung auf der Oberfläche ist auch Ursache der antistatischen (und damit schmutzabweisenden) Eigenschaft.
Leinenkleidung wurde früher seltener gewaschen, als dies bei Baumwollkleidung heute nötig ist. Dies beruht nicht nur auf veränderten Sauberkeitsgewohnheiten, sondern auch auf dem geringeren Anschmutzen der Leinenfaser.
Die Leinenfaser ist sehr reißfest und extrem unelastisch. Aufgrund der geringen Elastizität ist Leinen knitteranfällig, die Reißfestigkeit macht das Leinen strapazierfähig und langlebig. Leinen besitzt natürlichen Glanz und Stärke.